Die neue Leitlinie der Gesellschaft für Integrative Onkologie SIO (Society for Integrative Oncology) „Klinische Leitlinie zur evidenzbasierten Verwendung integrativer Therapien während und nach der Brustkrebsbehandlung” (Clinical practice guidelines on the evidence-based use of integrative therapies during and after breast cancer treatment [8]) wurde 2017 international publiziert. Sie vergibt der subkutanen Misteltherapie eine „Kann"-Empfehlung (Grad C). Somit kann die subkutane Misteltherapie angewendet werden, um die Lebensqualität von Patientinnen mit Mamma-Karzinom zu verbessern.
Bereits im Juni 2018 wurde die Leitlinie durch die amerikanische Krebsgesellschaft (ASCO, American Society of Clinical Oncology) übernommen und anerkannt [72]. Damit hat eine der größten onkologischen Fachgesellschaften erstmalig die Misteltherapie im Rahmen einer internationalen Leitlinie akzeptiert und empfohlen.
Im Zuge der Erneuerung der SIO Leitlinie wurde im November 2017 eine neue Zwei-Satz-Definition der Integrativen Onkologie, zu der auch die Misteltherapie zählt, entwickelt und publiziert [108]:
„Integrative Onkologie ist ein patientenzentrierter, evidenzinformierter Bereich der Krebsbehandlung, der neben konventionellen Krebsbehandlungen auch Geist und Körper (Mind-Body-Medizin), Naturprodukte, und/oder Lebensstilmodifizierungen aus verschiedenen Traditionen auf der Basis konventioneller Krebstherapien einbezieht. Integrative Onkologie hat das Ziel, die Gesundheit und Lebensqualität auf allen Stufen der Krebsbehandlung zu optimieren, und die Menschen in die Lage zu versetzen, Krebs vorzubeugen und vor, während und nach der Krebsbehandlung selbst aktiv zu werden.“
Letzte Aktualisierung: 5. Mai 2023/AT