Unter die Haut spritzen

Anthroposophische Mistelpräparate werden zwei- bis dreimal wöchentlich unter die Haut (medizinisch: subkutan, abgekürzt s.c.) gespritzt, anfangs in einer geringen Dosis. Diese wird so lange gesteigert, bis eine Lokalreaktion in Form einer Hautrötung zu erkennen ist. Diese Lokalreaktion ist eine quasi erwünschte Nebenwirkung – sie zeigt an, dass das Immunsystem auf die Misteltherapie reagiert.

Größer als fünf Zentimeter im Durchmesser sollte die Rötung jedoch möglichst nicht sein. Ist sie ausgedehnter, sollten Sie dies mit der Ärztin/dem Arzt besprechen – eventuell ist die Dosis dann zu hoch gewählt.

Es ist allerdings normal, dass die Lokalreaktion im Verlauf der Therapie abnimmt. Sie kann auch ganz fehlen, ohne dass dies auf eine unwirksame Therapie hinweist. In jedem Fall sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt über die Lokalreaktion und deren Veränderung informieren. Sie kann sich nach einem Wechsel des Präparats oder des Wirtsbaumes erneut oder verstärkt einstellen. 

 

Letzte Aktualisierung: 22. Februar 2023/AT1

Die erste Injektion sollte in der Praxis stattfinden, damit Ihnen die/der behandelnde Ärztin/Arzt erklären kann, wie und wo die Injektion am besten gemacht wird und was zu beachten ist. Die Kanülen, mit denen der Mistelextrakt gespritzt wird, sind sehr fein – der Pieks beim Einstechen ist kaum zu spüren. 

Nach der Injektion rötet sich die Haut um die Einstichstelle herum und kann auch etwas anschwellen oder jucken. Das ist keine unerwünschte Reaktion – zeigt sie doch an, dass das Immunsystem reagiert. Größer als ca. 5 cm sollte die Rötung aber nicht werden – sonst ist die Dosis vielleicht zu hoch gewählt. 

Die Bauchregion lässt sich rund um den Bauchnabel in vier Bereiche einteilen. Am einfachsten ist es, den Mistelextrakt abwechselnd in einen dieser Quadranten zu spritzen, meist ist dort ausreichend Unterhautfettgewebe vorhanden. Bei sehr schlanken Personen ist der Oberschenkel der bessere Ort. Allerdings sollten Sie nicht jedesmal in dieselbe Stelle stechen, weil dies die Haut zu stark reizen kann. 

Wenn die Ampullen aus dem Kühlschrank genommen werden, sollten Sie sie kurz in der Hand anwärmen. Brechen Sie dann die Glasampulle an der vorgesehenen Stelle am sich verjüngenden Teil des Ampullenhalses auf. Durch die Öffnung lässt sich der Inhalt nun leicht in die Spritze aufziehen. 

Um die dabei aufgesogene Luft zu entfernen, halten Sie die Spritze senkrecht nach oben und drücken den Stempel langsam zur Nadel hin, bis ein Tropfen Flüssigkeit austritt. Dann ist davon auszugehen, dass keine Luft mehr in der Kanüle ist. 

Üben Sie das Aufziehen der Spritze am besten zunächst unter Aufsicht. Wenn Sie eine Aversion dagegen haben, sich selbst eine Spritze zu geben, können Sie den Partner/die Partnerin oder eine andere Person darum bitten. 

Desinfizieren Sie die Einstichstelle vor der Injektion mit einem Zellstoff-Tupfer mit ein wenig Alkohol. Drücken Sie dann die Haut mit der einen Hand etwas zusammen, sodass sich eine Falte bildet, mit der anderen Hand setzen Sie die Kanüle in einem Winkel von etwa 45 Grad zur Hautoberfläche hin an und schieben Sie sie in die Haut hinein. Da die Nadel sehr fein und kurz ist, bleibt dieser Vorgang weitgehend schmerzfrei und ist gut zu ertragen. Drücken Sie dann den Ampulleninhalt mit dem Stempel langsam unter die Haut. Anschließend ziehen Sie die Nadel heraus. 

Die gebrauchten Kanülen sammeln Sie am besten kindersicher in einem Schraubdeckelglas oder in einem speziellen Behälter, den Sie sich in Apotheken besorgen können. 

Bitte beachten: Jede Spritze und Kanüle können Sie nur einmal benutzen. Jede Injektion muss frisch aufgezogen und mit einer neuen Nadel bestückt werden.

 

Letzte Aktualisierung: 16. November 2020/AT

Go to Heaven