Die Misteltherapie in klinischen Studien

Klinische Studienergebnisse nach Tumorentitäten

Berücksichtigt man die Qualität der einzelnen Studien, ihre Stärken und Schwächen, so ist am besten belegt, dass eine Misteltherapie die Lebensqualität und die Verträglichkeit konventioneller onkologischer Behandlungsverfahren (Chemo-, Strahlen-, Hormon-, Antikörpertherapie, Operation) verbessert.

Hinsichtlich der Überlebenszeit zeigte eine prospektive randomisierte Studie zum fortgeschrittenen Pankreas-Karzinom ein hochsignifikant längeres Überleben unter einer Misteltherapie [127]. Zahlreiche weitere Studien zum Gesamtüberleben weisen ebenfalls in diese Richtung. 

Belegt ist auch, dass durch die Injektion von Mistelextrakten Tumorremissionen induziert werden können. Dies stimmt mit der präklinischen Forschung zur Zytotoxizität und zur Anwendung in Tiermodellen überein [128]. 

Berichte von Ärzt*innen, die über eine langjährige Erfahrung mit der Misteltherapie verfügen, weisen darauf hin, dass sich die Wirksamkeit noch verbessern kann, wenn die Therapie individualisiert erfolgt. Das betrifft insbesondere die gezielte Wahl und das Justieren von Dosierung, Präparat, Wirtsbaum, Applikationsort und -rhythmus sowie das Hinzunehmen weiterer Interventionen [80].

Zu den anthroposophischen Mistelpräparaten abnobaVISCUM, Helixor, Iscador und Iscucin liegen derzeit 160 Studien vor (Stand März 2023):

  • 34 prospektive randomisierte kontrollierte klinische Studien (RCTs)
  • 20 prospektive nicht-randomisierte vergleichende Studien
  • 54 retrospektive vergleichende Studien
  • 52 nicht-vergleichende Kohortenstudien oder kleinere Fallserien.

Im Ergebnis zeigen 155 von 160 Studien (= 97 Prozent) einen Vorteil für die Misteltherapie. Sie ... 

  • ... verbessert die Lebensqualität und das subjektive Allgemeinbefinden durch Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, Normalisierung von Schlaf, Wärmeempfinden und Leistungsfähigkeit sowie durch Anhebung der Stimmungslage und Erhöhung der Initiativkraft [25, 41, 42, 44, 45, 47, 75, 81, 111, 129, 130
  • … erhöht die Effektivität der konventionellen Tumortherapien [54, 64, 65, 66, 67, 100, 131]
  • ... reduziert die Nebenwirkungen der konventionellen Tumortherapien mit einer damit einhergehenden besseren Compliance [25, 41, 42, 44, 45, 46, 47, 48, 67, 132]
  • … verringert krankheits- oder therapiebedingte Symptome wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe und Immundepression  [41, 42, 44, 45, 47, 81]
  • … lindert das tumorbedingte Fatigue-Syndrom [41, 42, 44, 45, 47, 81, 82, 103, 133]
  • … lindert tumorbedingte Schmerzen [44, 47, 81
  • … verringert die Krankenhausaufenthaltsdauer [42, 45
  • ... stimuliert die tumorgerichtete Immunantwort sowie nichtspezifische Immunreaktionen [134, 135, 136, 137]  
  • ... kann das Wachstum von malignen Zellen hemmen und beugt damit Rezidiven und Metastasen vor [42, 119, 138, 139, 140, 141]
  • ... kann unter Umständen die Überlebenszeit verlängern [41, 42, 45, 100, 101111, 138, 142, 143, 144]

Wir haben uns bei der Auswahl der hier besprochenen Studien auf die seit 2004 publizierten und diejenigen mit der höchsten klinischen Relevanz beschränkt.

 

Letzte Aktualisierung: 29. März 2023/AT1

Die klinischen Studienergebnisse nach Tumorentitäten

Die klinischen Studienergebnisse nach Tumorentitäten: 

 

Letzte Aktualisierung: 15. Juni 2023/AT1

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