Kim et al. 2012 [87]
In dieser prospektiven, randomisierten, kontrollierten Pilotstudie sollte ermittelt werden, ob eine additive Misteltherapie die Lebensqualität und Immunmodulationsfähigkeit von Patient*innen mit Magenkarzinom verbessern kann und ob sie sicher ist. Sie erfolgte an 32 resezierten koreanischen Patient*innen im Stadium Ib oder II, die im Anschluss an die Operation eine Chemotherapie mit Capecitabin (orales 5-FU Prodrug) erhielten und 1:1 randomisiert wurden.
Die eine Gruppe erhielt zusätzlich zur Chemotherapie abnobaVISCUM Quercus, die andere Gruppe nur die Chemotherapie. Die Misteltherapie begann am siebten Tag postoperativ; der Extrakt wurde dreimal pro Woche subkutan in ansteigender Dosierung gespritzt, beginnend mit der Stärke 0,01 mg bis 20 mg. Die Behandlungsdauer betrug 24 Wochen.
Die Lebensqualität wurde zu Studienbeginn und jeweils 8, 16 und 24 Wochen später anhand des EORTC QLQ-C30 und STO22 Magenkarzinom-Moduls der EORTC in der validierten koreanischen Version bestimmt. Zu den gleichen Zeitpunkten wurden auch Differenzialblutbild, Leberfunktionstests und verschiedene Zytokinspiegel (TNF-alpha, IL-2, CD16+/CD56+- und CD19+-Lymphozyten) erhoben.
Der allgemeine Gesundheitszustand verbesserte sich in der Behandlungsgruppe signifikant (p < 0,01). Die Anzahl an Leukozyten und Eosinophilen (p ≤ 0.01) stieg in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe ebenfalls signifikant an. Keine signifikanten Unterschiede wurden bei den Zytokinspiegeln (TNF-alpha, IL-2, CD16+-/CD56+- und CD19+-Lymphozyten) beobachtet.
Über Durchfall klagten die Patient*innen in der Misteltherapiegruppe wesentlich seltener als in der Kontrollgruppe (7% versus 50%, p = 0,014).
Die Misteltherapie wurde in allen Fällen gut vertragen.
Eine zusätzliche Behandlung mit Mistelextrakten ist sicher und bewirkt eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität. Zudem erhöht sich die Anzahl von Leukozyten und Eosinophilen während der zusätzlichen Mistelbehandlung.
Bemerkenswert ist, dass schwerer Durchfall, der als gastrointestinale Nebenwirkung von Capecitabin häufig auftritt, in der Behandlungsgruppe dieser Studie nahezu nicht auftrat.