Grossarth-Maticek und Ziegler 2007 [145]
Diese prospektiven, kontrollierten Kohortenstudien im Matched-Pair-Design erfolgten im Rahmen einer umfangreichen epidemiologischen Langzeitstudie mit 10.226 Tumorpatient*innen, die verschiedene Faktoren im Hinblick auf den Verlauf der Krebserkrankung untersuchte. Die Therapie mit Mistelextrakten war einer der Faktoren, da 1.668 Patient*innen angegeben hatten, Mistelextrakte angewandt zu haben.
Getrennt nach Tumorentität wurde der Einfluss der Misteltherapie auf die psychosomatische Selbstregulation und die Überlebenszeit analysiert. Die Vergleichbarkeit der beiden Therapiegruppen (mit und ohne Misteltherapie) für die jeweilige Tumorentität wurde durch die Bildung von "Matched-Pairs" ermöglicht.
Die prospektive Rekrutierung und Langzeitbeobachtung von Patientinnen mit einem Zervixkarzinom erfolgte in drei Kohortenstudien:
Beim Gesamtüberleben zeigte sich in der randomisierten Studie nur ein Trend zugunsten der Misteltherapie (Hazard-Ratio, HR = 0,46, p = 0,12), während die nicht-randomisierten Studien beide ein signifikantes Ergebnis zugunsten der Misteltherapie aufwiesen (HR 0,23, p < 0,0001 bzw. HR = 0,37, p = 0,011).
Das Niveau der psychosomatischen Selbstregulation stieg in der Misteltherapiegruppe nach zwölf Monaten sowohl in der randomisierten als auch in der nicht-randomisierten Studie bei den Patientinnen ohne Fernmetastasen signifikant gegenüber der Kontrollgruppe an (HR = 0,70, p = 0,014 bzw. 0,25, p < 0,0005).
Eine Misteltherapie kann einen klinisch relevanten therapeutischen Effekt auf die Gesamtüberlebenszeit ausüben. Als Kurzzeitwirkung steigt das Niveau der psychosomatischen Selbstregulation in der Mistelgruppe signifikant stärker an als in der lediglich konventionell behandelten Kontrollgruppe.
Letzte Aktualisierung: 15. Juni 2023/ AT1