Die AGO-Leitlinie Diagnostik und Therapie früher und fortgeschrittener Mammakarzinome [245] wird von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. herausgegeben.
Die AGO vergibt in ihrer aktualisierten Leitlinie Komplementärmedizin Version 2025.1D für die Misteltherapie eine "+/-" Empfehlung, was bedeutet, dass die Misteltherapie angewendet werden kann, um die therapieassoziierten Nebenwirkungen der laufenden onkologischen Standardtherapie zu verringern (Oxford Evidenzlevel 2a, Oxford Empfehlungsgrad B). Da in letzter Zeit eine Reihe von Studien zur Sicherheit der Misteltherapie beim nicht-fortgeschrittenen Mammakarzinom durchgeführt wurden, empfiehlt die AGO ebenso, dass die Misteltherapie beim frühen Mammakarzinom zur Reduktion therapieassoziierter Nebenwirkungen zusätzlich zur onkologischen Standardtherapie angewendet werden kann (AGO +/-, Oxford Evidenzlevel 3a, Oxford Empfehlungsgrad B). Zudem kann, laut AGO, die Misteltherapie beim Mammakarzinom in Kombination mit PARP-Inhibitoren, Checkpoint-Inhibitoren oder CDK4/6-Inhibitoren angewendet werden (Oxford Evidenzlevel 4, Empfehlungsgrad C).
Eine englische Version der Leitlinie (Guidelines of the AGO Breast Committee) findet sich hier [246].