Die Wirkung der Misteltherapie auf das Fatigue-Syndrom

In Folge einer Krebserkrankung oder durch die erforderliche Chemotherapie entsteht häufig ein Erschöpfungssyndrom (tumorbedingte Fatigue), das durch starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit gekennzeichnet ist und eines der belastendsten Symptome für Krebspatient*innen darstellt. Müdigkeit und Erschöpfung lassen selbst durch ausreichenden Schlaf nicht nach und können das Leben stark beeinträchtigen. 

Eine Übersichtsarbeit, die die verschiedenen Studienergebnisse evaluierte, zeigte, dass eine Misteltherapie ergänzend zur Chemotherapie oder zu bestmöglichen unterstützenden Maßnahmen die Fatigue-Symptomatik bei den Patient*innen bessern konnte [82]. In einer systematischen Übersichtsarbeit aus 2022 über die Wirkung der Misteltherapie auf die tumorbedingte Fatigue wurden zwei Metaanalysen – eine mit 12 randomisierten kontrollierten Studien und eine mit 7 nicht-randomisierten Interventionsstudien – durchgeführt [314]. Daraus geht hervor, dass bei Patient*innen, die eine Misteltherapie erhielten im Vergleich zur Kontrollgruppe die tumorbedingte Fatigue statistisch signifikant reduziert werden konnte. Der Effekt war mit anderen Maßnahmen wie z.B. körperlicher Aktivität vergleichbar, sodass die Misteltherapie als eine weitere Behandlungsmethode oder als Ergänzung zu körperlicher Aktivität empfohlen wird, insbesondere wenn eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist.

 

Letzte Aktualisierung: 28. Februar 2023/ AT1

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